Begrüßung Gedenkkirche
anlässlich der Veranstaltung „Mit der Erinnerung in die Zukunft – ein engagiertes Vermächtnis“. Letzte Briefe aus dem Widerstand gelesen von Gunter Schoß am 20. Juli 2024 um 18:30 Uhr in der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum (80. Jahrestag des 20. Juli 1944)
- Sr. Mirjam Fuchs OCD -
Verehrte Gäste,
ich darf sie herzlich willkommen heißen, im Namen meiner Mitschwestern und unseres Kirchenrektors Monsignore Dr. Hansjörg Günther.
Seien Sie alle herzlich willkommen am Abend dieses 20. Juli 2024, Sie, die Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel der Menschen, denen diese Kirche gewidmet ist.
Die Gedenkkirche der deutschen Katholiken, vor 61 Jahren erbaut.
Jedes Jahr haben Sie am und um den 20. Juli ein volles und anstrengendes Programm.
Jedes Jahr beginnt dieser denkwürdige Tag mit einem Gottesdienst in ökumenischer Gemeinschaft in der Gedenkstätte Plötzensee.
Seit der Gründung unseres Klosters 1982 hier neben dieser Kirche, dürfen wir Schwestern am Morgen des 20. Juli in Plötzensee dabei sein.
Sehr bald nach 1982 sind Sie unserer Einladung gefolgt, diesen schweren Tag mit seinen Erinnerungen und Schmerzen hier in unserer Kirche mit einem Abendgebet und anschl. Begegnung zu beenden.
Wir Schwestern vom Karmel Regina Martyrum sind dankbar für eine 40jährige Tradition und Verbundenheit.
Durch die Begegnungen mit Ihnen mit ihren Angehörigen, mit ihren Müttern, Großmüttern und Urgroßmüttern kamen uns Schwestern die Biografien der Menschen im Widerstand sehr nahe.
Es gibt viel großartige Literatur - aber einem Menschen begegnen zu dürfen, der diese Zeit erlebt hat, der Ehefrau, dem Sohn, der Tochter, das ist ein besonderes Geschenk.
Wie oft durfte ich mit Ihrer Mutter sprechen, lieber Herr Smend, liebe Frau Jagow.
Wie oft erzählte mir Ihre Mutter von Ihrem Vater, von der schweren Zeit im und nach dem Krieg.
Viele andere Namen und Gesichter ihrer Angehörigen habe ich vor mir. Gesichter, Geschichten. Sie haben diesem Ort ein Gesicht gegeben.
Für mich, für uns, war und ist das sehr bewegend.
Ein Schatz, der mitgeht, ein Schatz, der mein Leben an und mit diesem Ort im Schatten von Plötzensee geprägt hat.
Diese Begegnungen haben mich an diesen Ort gebunden.
DANKE, dass Sie die Verbundenheit mit diesem Ort über so viele Jahre aufrechterhalten haben, mit dem Ort, der mit der ev. Gedenkkirche Plötzensee und dem Pfad der Erinnerung immer an diese wunderbaren Menschen erinnern wird.
Diese Kirche ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens, der Mahnung auf dem Weg in die Zukunft.
Für Sie, die sie ein großes Erbe weiter tragen, möge er ein Ort des Segens sein und bleiben.