Dr. h.c. Konrad Adenauer
1876 in Köln geboren, studierte Adenauer Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft und war anschließend als Rechtsanwalt tätig. Nachdem er seit 1906 als Beigeordneter der Stadt Köln und später auch als Stellvertreter des Kölner Oberbürgermeisters Max Wallraf politisch für die Zentrumspartei aktiv war, trat er 1917 Wallrafs Nachfolge im Bürgermeisteramt an. Adenauer, der zu den führenden deutschen Kommunalpolitikern zählte und zwischen 1921 und 1933 dem neugeschaffenen preußischen Staatsrat als Präsident vorsaß, warnte schon früh vor den Nationalsozialisten und gehörte 1933 zu den meistgehassten Personen der neuen Machthaber. Im März 1933 wurde er von seinem Amt als Kölner Oberbürgermeister suspendiert, zwischenzeitlich auch verhaftet, und sah sich und seine Familie in den folgenden Jahren mannigfachen Schikanen und Repressionen ausgesetzt. Adenauer lehnte jeden Kontakt zu Widerstandsgruppen ab und zog sich in das Privatleben zurück. Nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 wurde er im Zuge der „Aktion Gewitter“ von den Nationalsozialisten mehrere Monate in Haft genommen. Nach Kriegsende gehörte Adenauer zu den Mitbegründern der CDU des Rheinlandes, war Vorsitzender der CDU in der britischen Besatzungszone und Fraktionsvorsitzender der CDU im ersten Landtag von Nordrhein-Westfalen. Im September 1948 wurde er zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates und nach der ersten Bundestagswahl in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 1966 angehörte. Am 15. September 1949 wurde Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt und übernahm von 1951 bis 1955 zudem das neu geschaffene Amt des Außenministers. Er bestimmte bis zu seinem Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers im Oktober 1963 mit seiner Politik einer Westintegration maßgeblich die politische Entwicklung der Bundesrepublik. Adenauer starb 1967 in Rhöndorf bei Bonn.